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Thymian

(Thymus vulgaris L.)

 

 

 

Weltweit gibt es über 300 verschiedene Thymianarten. Der echte oder Gartenthymian ist ein mehrjähriger, immergrüner, bis zu 40 cm hoher Zwergstrauch. Der Thymian treibt aus einer Pfahlwurzel aufsteigende Stengel, die sich nach oben stark verästeln. Die Stengel verholzen im unteren Teil, während der obere Teil krautig bleibt.  

Die gegenständigen, lanzettlichen oder eiförmigen Blättchen sind am Rand stark nach unten eingerollt. Ihre Unterseite ist graufilzig behaart. Die hellrötlichen oder hellvioletten Blüten stehen in lockeren ährenartigen Blütenständen. Die Blütezeit dauert von Mai bis Oktober.

 

 

  Thymus vulgaris L.

aus: Franz Eugen Köhler: Köhler´s Medizinal-Pflanzen in naturgetreuen

 Abbildungen und kurz erläuterndem Texte (1883-1914) Gera

                                  

 

Der echte Thymian ist in Mittel- und Südeuropa, auf dem Balkan, im Kaukasus sowie in Nordafrika beheimatet. Thymian benötigt einen gut wasserdurchlässigen Boden.

Kommerziell angebaut wird der Thymian vor allem in Südeuropa, Nord- und Ostafrika, in Indien und in Nordamerika. 

 

Der Thymian wird schon lange als Heilpflanze verwendet. Bereits die alten Ägypter verwendeten Thymian zum Einbalsamieren ihrer Toten, ebenso die Etrusker. Die Griechen verwendeten Thymian als Räucherpflanze, die Römer schätzen ihn als starkes Aphrodisiakum. Plinius Secundus beschrieb den Thymian erstmals als Heilpflanze. Im 11. Jahrhundert wurde der Thymian von Benediktinermönchen nach Mitteleuropa gebracht und fand Eingang in die mittelalterliche Klostermedizin. Hildegard von Bingen und Albertus Magnus erwähnen Thymian als wertvolle Heilpflanze in ihren Schriften. Hildegard von Bingen empfahl den Thymian insbesondere bei Atemnot, Asthma und Keuchhusten.

 

Medizinische und kosmetische Verwendung findet das Thymiankraut sowie das durch Wasserdampfdestillation gewonnene Ätherische Öl.

Das Kraut des Thymians. wird zu Beginn der Blüte im Mai geerntet und bei Temperaturen bis 35 °C getrocknet. Die Blüten und die Blätter werden vom größten Teil der Stengel, die praktisch wirkstofffrei sind, getrennt (gerebelter Thymian). Daneben wird auch das geschnittene Kraut verwendet.

 

Thymiankraut enthält ca. 1,0 bis 2,5 % Ätherisches Öl. Das Ätherische Öl variiert stark in der Zusammensetzung. Öl von guter Qualität besitzt einen hohen Thymol- (30–70 %) und Carvacrol-Gehalt (3-15 %), ferner kleinere Mengen von Linalool, p-Cymen, Cineol, Thujan-4-ol und α-Pinen.

Des weiteren enthält Thymiankraut bis zu 7 % Labiatengerbstoffe, diverse Polymethoxyflavone, Triterpene und Polysaccharide.

 

Thymianöl und Thymol wirken stark antibiotisch; Thymol wirkt 25-mal stärker antibiotisch als die häufig verwendete Referenzsubstanz Phenol (sogenannter Phenol-Koeffizient). Den Polymethoxyflavonen und Monoterpenen werden krampflösende, entzündungshemmende und hustenreizstillende Wirkungen zugeschrieben.

 

Medizinisches Hauptanwendungsgebiet zur innerlichen Anwendung von Thymian ist daher die Behandlung von Erkrankungen der Atemwege. Durch seine antibiotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekämpft der Thymian Husten und Erkältungen, die durch Krankheitserreger verursacht wurden. Die krampflösende Eigenschaft hilft gegen Spasmen beim Husten, was den Thymian auch gut gegen Keuchhusten, Reizhusten und Asthma wirken lässt.

 

Äußerlich werden Thymiantinktur bzw. Ätherisches Thymianöl zum Spülen und Gurgeln benutzt. Hier fördern das ätherische Öl und die Gerbstoffe (adstringierende oder zusammenziehende Wirkung) des Thymians die Heilung bei Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen.

 

Thymiantinktur bzw. Ätherisches Thymianöl werden auch als durchblutungsfördernde Hautreizmittel zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden sowie von Verstauchungen, Quetschungen, Prellungen etc. eingesetzt.

 

Auch die Kosmetik verwendet Thymian-Extrakte und Ätherisches Thymianöl. Thymian wirkt äußerlich angewandt hautreinigend, verbessert den Stoffwechsel und die Durchblutung der Haut sowie der darunter liegenden Bereiche. Im Bereich der Fußhygiene zeichnet sich der Thymian zusätzlich durch seine herausragenden antibiotischen und desodorierenden Eigenschaften aus.

Außerdem hilft Thymian gegen unreine Haut, Pickel und Furunkel.

 

Als Küchengewürz ist der Thymian sehr beliebt, besonders in der mediterranen Küche. So ist Thymian einer der Bestandteile der unter dem Namen „Kräuter der Provence“ bekannten Gewürzmischung. Thymian unterstützt die Verdauung fetter Speise; er passt gut zu Geflügel, Wild, Lamm, Fisch und Schalentieren. Thymian wird auch in einigen Kräuterlikören eingesetzt.