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Hopfen

(Humulus lupulus L.)

 

 

Die ursprüngliche Heimat dieser Kletterpflanze wird im eurasischen Raum vermutet. Bereits die Araber erkannten deren Nutzen für die Herstellung von Bier. Der Hopfen verleiht dem Bier nicht nur das typische Aroma, er bewirkt auch eine bessere Haltbarkeit und stabilisiert den Schaum. In Europa wurde Hopfen seit dem 8. Jahrhundert vorwiegend von Mönchen angebaut und für die Bierbrauerei verwendet. Der Hopfen war bereits in der Antike bekannt, größere medizinische Bedeutung erhielt er jedoch erst im 11. Jahrhundert durch Hildegard von Bingen.

 

Der Name „Humulus“ leitet sich vom lateinischen Wort „Humor“ = Feuchtigkeit ab und bezieht sich auf den bevorzugten Standort der wilden Pflanze. Hopfen liebt feuchte Böden und findet sich vorwiegend in Auwäldern mit lehmigen Sandböden. „Lupulus“ ist die Verkleinerungsform vom lat. „lupus“ = Wolf.

 

Weitere Namen für Hopfen sind: Bierhopfen, Hopf, Hopfenblüten, Hopfenzapfen, Hoppen, Hupfer.

 

Wilden Hopfen findet man heute hauptsächlich in Mitteleuropa und Mittelasien.  Angebaut wird er hauptsächlich in Tschechien, Deutschland, USA, England, und Australien.

 

Hopfen (Humulus lupulus) ist eine mehrjährige, zweihäusige (d.h. es existieren männliche und weibliche Pflanzen) Windestaude.

 

Verwendet zur Bierherstellung sowie zur Herstellung medizinischer und kosmetischer Produkte werden die weiblichen Blütenstände. Am Grunde der Deckblätter dieser Blütenstände befinden sich die Hopfendrüsen.

 

Photo Manfred Kern

  

Für den Hopfen gelten zwei Inhaltsstoffe als typisch, deren Existenz auch Ursache seiner traditionellen Nutzung in Medizin und Brauerei sind. Es sind die beiden Bittersäuren Humulon und Lupulon. Beide Stoffe werden von den Zellen der Drüsenhaare in das Drüsenköpfchen abgegeben und liegen dort in recht hoher Konzentration vor.

Des weiteren enthalten die Blütenstände des Hopfens Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe, Flavonone, Chalkone (Xanthohumol), Ätherische Öle und Mineralstoffe. Im Laborversuch erwies sich Xanthohumol als krebshemmend und so gibt es Bestrebungen, den Gehalt in Bieren zu erhöhen.

 

Hopfenbitterstoffe haben antibiotische, beruhigende und östrogenartige Eigenschaften. Extrakte aus Hopfendrüsen werden als milde pflanzliche Beruhigungsmittel bei Unruhezuständen und nervösen Einschlafstörungen und, seltener wegen des bitteren Geschmackes, auch zur Verdauungsförderung verwendet.

 

Hopfenextrakte werden in der Volksmedizin äußerlich zur Behandlung schlecht heilender Wunden verwendet. Die wundheilungsfördernde und entzündungshemmende Wirkung dürfte auf den Gerbstoffen und den Flavonoiden beruhen. Der Arzt Chiari nutzte die beruhigende Wirkung des Hopfens lokal aus. Er empfahl bei Quetschungen, Zerrungen, Stauchungen und bei rheumatischen Beschwerden eine spezielle Hopfensalbe.

 

Hopfenextrakte werden auch in kosmetischen Präparaten verwendet. So sorgt ein Hopfenzusatz in Haarshampoos oder -spülungen für mehr Glanz bei dunklem Haar, Cremes mit Hopfen wirken hautstraffend. Nach neuen Berichten sollen Hopfenextrakte bei äußerlicher lokaler Anwendung, einen haarwuchsfördernden Effekt beim hormonbedingten Haarausfall bei Männern haben.

 

                      

                                          Humulus lupulus L.                  

                    aus: Franz Eugen Köhler: Köhler´s Medizinal-Pflanzen in naturgetreuen

                           Abbildungen und kurz erläuterndem Texte (1883-1914) Gera